Freitag, 2. Oktober 2015, 19:30 Uhr

Schloss Ennsegg, Auerspergsaal

 

mit freundlicher Unterstützung von

Claudia Langer Schmuck

Paul Depot Stadtapotheke Enns

Stadtgemeinde Enns

 

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BAROCK Juwelen

J. S. Bach: Suite Nr. 2 in h-moll, BWV 1067

A. Vivaldi: Konzert für Flöte in F-Dur, op. 10/5

C. Ph. E. Bach: Konzert in d-moll für Flöte

J. S. Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 4

 

Collegium Ennsegg

Christoph Bitzinger, 1. Violine

Christian Wirth, 2. Violine

Julian Gillesberger, Viola

Stephan Punderlitschek, Violoncello

Dietmar Hollinetz, Kontrabass

Johannes Bogner, Cembalo

Solisten:

Norbert Trawöger, Traversflöte

Winfried Hackl, Blockflöte

 

Norbert Trawöger, Traversflöte
Norbert Trawöger, Traversflöte
Winfried Hackl, Blockflöte
Winfried Hackl, Blockflöte

 

PROGRAMM NOTIZEN

 

J. S. Bach: Suite Nr. 2 in h-moll, BWV 1067

Bach's Leipzig
Bach's Leipzig

Als eine von insgesamt vier Orchestersuiten wurde die Suite Nr. 2 vermutlich um das Jahr 1738 im Rahmen der von Bach in Leipzig gestalteten Kaffeehauskonzerte erstmals aufgeführt. Die Konzerte fanden an Freitagabenden im Kreis vornehmer Gäste statt, ausgeführt von Bachs Collegium musicum unter der Leitung des Komponisten. Regelmäßig gastierten auch berühmte Solisten, unter ihnen der Franzose Pierre-Gabriel Buffardin, der Soloflötist der Dresdner Hofkapelle. Es ist anzunehmen, dass Bach die Suite Nr. 2 für ihn komponiert hat. Das Werk besteht aus einer Ouvertüre, an die sich sechs Tanzsätze reihen, die Flöte tritt in den Vordergrund und wird über weite Strecken sehr virtuos geführt. Der Stil der Suite - keine andere Orchestersuite Bachs beginnt demonstrativ "à la francaise" und verwendet derart typische französische Verzierungen - unterstreicht die Widmung an den berühmten Virtuosen.


Antonio Vivaldi: Konzert für Flöte in F-Dur, op. 10/5

Neben mehreren Violinkonzerten hinterließ Antonio Vivaldi auch eine Reihe berühmter Flötenkonzerte. Die Sammlung von Flötenkonzerten, zu der auch das hier vorliegende gehört, wird im Jahr 1728 veröffentlicht. Auch diesmal ist es der berühmte Flötist Johann Joachim Quantz, der Vivaldis Interesse für die Traversflöte weckte und ihn mehrere Konzerte für dieses Instrument komponieren ließ. Quantz, nebenbei auch Flötenbauer, Komponist und Flötenlehrer Friedrichs des Großen, lernte u.a. bei Pierre-Gabriel Buffardin. In den Jahren 1724 bis 1726 hielt er sich zu Studienzwecken in Italien auf, wo er in Venedig Vivaldi kennenlernte. 


C. Ph. E. Bach: Konzert in d-Moll für Flöte 

Carl Philipp Emanuel Bach
Carl Philipp Emanuel Bach

Carl Philipp Emanuel Bach war der bedeutendste der Bachsöhne und galt wie sein Vater als begnadeter Komponist und Lehrer. Er zählte zu den besten Cembalisten Europas und trat als solcher 1738 in die Dienste des späteren Friedrich II. von Preußen. Zu seinen Bekannten zählte u.a. der berühmte Flötist Johann Joachim Quantz, für den er mehrere Flötenkonzerte komponierte. Neben Solo-Konzerten schrieb er für die Flöte zahlreiche Duette, Trios und Sonaten.

 

 

J. S. Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 4 in G-Dur, BWV 1049

Johann Sebastian Bach
Johann Sebastian Bach

Die Brandenburgischen Konzerte sind Christian Ludwig von Brandenburg gewidmet und entstanden im Jahr 1721. In den insgesamt sechs Konzerten lässt der Komponist mehrere Soloinstrumente miteinander konzertieren, jene Instrumente, die um diese Zeit in der fürstlichen Hofkapelle besetzt waren. In seinem vierten Konzert kombinierte er zwei Blockflöten und eine Violine und stellte sie den Tutti-Geigern gegenüber. In einer Art Programmmusik illustriert Bach einen musikalischen Wettstreit, genau genommen die aus der griechischen Mythologie bekannte Geschichte von der Auseinandersetzung zwischen Apoll und Pan. Der Komponist bedenkt den Herausforderer Pan mit den für den Hirtengott typischen Flöten, Musengott Apoll wird von der Solo-Violine charakterisiert. Nach einem kunstvollen Wettstreit geht Apoll als Sieger hervor. Bach sollte die Erzählung später in einem Dramma per musica ein weiteres Mal aufgreifen.

 

Texte: Dr. Andreas Lindner


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